✨ Wie geht es dir in diesen unruhigen Zeiten? Spürst du auch diese Ohnmacht, den Problemen dieser Welt ausgeliefert zu sein? Der Krieg, die Klimakrise🌪, die Inflation, die Energieunsicherheit, die Armut, die Flüchtlingsströme und nicht zu vergessen, die Pandemie… Ja, die Pandemie, wir dachten, sie war der Höhepunkt unserer Probleme und danach ginge es wieder aufwärts. Die Sorgen und Krisen würden wieder verschwinden auf andere Kontinente, weit weg von uns. Traurig zwar, aber nicht in unserem Handlungsspielraum, dachten wir. Welch Zynismus, denn das war viele Jahre so und wir konnten wegschauen und wenn bei uns eine Krise ankam, dann nicht in dieser Ballung, in dieser Konzentration. Immer schön einzeln und auch dann waren wir schon überfordert.
Ich bin eigentlich ein Mensch, der die Dinge in die Hand nimmt, kämpft, sich engagiert. So viele Jahre habe ich in der Politik versucht, die Welt ein bisschen zum Positiven zu verändern und weiß, dass es nicht einfach ist. Doch diese Ballung der Probleme lähmt mich gerade und ich habe mich mit Frage beschäftigt, wie ich aus diesem Ohnmachtsgefühl wieder herauskomme.
Ich habe genauer hingeschaut, was es mit mir macht und was ich tun könnte. Und, du kennst das wahrscheinlich, wenn man genauer auf etwas schaut, dann verändert sich die Wahrnehmung. Der Fokus verlagert sich. Das ist kein Zufall, sondern die Steuerung unseres Gehirns. Und so fiel mir das neue Buch der Klimaaktivistin Luisa Neubauer „Gegen die Ohnmacht“ in die Hände, das sie mit ihrer Großmutter 👵🏻 geschrieben hat.
Zwei weit entfernte Generationen, die erstaunlicherweise vieles gemein haben, blicken auf die Welt von gestern und heute. Denn die Kriegsgeneration hat Mangel und Verzicht erlebt und die Generation Z wird diesen in der Zukunft voraussichtlich erleben. So sieht es zumindest momentan aus. Das verbindet und gibt Antworten gegen die Ohnmacht. Und dazwischen liegt die Baby Boomer Generation, geboren zwischen 1955 und 1965, die diese Welt so gestaltet hat, wie sie heute ist. Mit allen ihren Problemen, aber auch mit ihren positiven Entwicklungen. Und ich habe mich als Kind dieser Generation gefragt, welchen Anteil habe ich daran? Im Negativen, aber auch im Positiven? Und die erste Erkenntnis war, dass es nichts hilft, in einen Fatalismus zu verfallen. Es gilt die negativen Beiträge zu unserer Welt von heute zu sehen und sie anzunehmen, aber auch das wertzuschätzen, was sich positiv verändert hat und welchen Beitrag du und ich dazu geleistet haben. Und da gibt es sicher einiges, was auch du in deinem Leben finden wirst. Denn es braucht jetzt Kraft und Mut nach vorne zu schauen.
Meine weitere Erkenntnis war, dass es gerade in dieser Zeit so wichtig ist, sich immer mal wieder vom außen zu lösen und mehr nach innen zu schauen. Sich bewusst zu erden und damit innere Stabilität zu finden. Yoga 🧘🏻♀️ bietet dir da viele Möglichkeiten – Asanas, vor allem Standhaltungen wie die Krieger Positionen, oder die Berghaltung, die eine Verbindung zur Erde, zu deiner Basis schaffen. Außerdem sind gerade Meditationen 📿 so wertvoll, um die äußere Welt einmal abzuschalten und Ruhe und Klarheit zu finden.
Nur wenn wir bei uns sind und mit uns in Frieden, können wir das auch auf die Welt um uns herum ausstrahlen. Unsere Weisheit und Gelassenheit, die das Älterwerden mit sich bringt, weitergeben für eine bessere Welt. Das hat nichts mit Gleichgültigkeit und Egoismus zu tun. Wer sich selbst vertraut, liebt und achtet, vertraut, liebt und achtet auch andere. Außerdem gewinnen wir so Klarheit, was wir tun können. Das kann sein, anders zu leben, zu helfen, sich zu engagieren für eine bessere Welt, aber auch die Lebensweisheiten des Yoga zu vermitteln. Denn Yoga hat schon in den Yamas und Nyamas aus dem Yogasutra von Patanjali (mehr dazu findest du hier) ethische Prinzipien beschrieben, die heute wieder sehr aktuell sind für die Zukunft künftiger Generationen.
Denn um aus der Ohnmacht herauszukommen, geht es doch im Kern darum, wie wollen wir unseren Kindern 🧒🏻diese Welt hinterlassen? Was geben wir ihnen mit?
In diesen Tagen hat mich ein Lied von Reinhard Mey aus dem Jahr 1988 sehr bewegt, dass es ganz einfach auf den Punkt bringt. „Die Mauern meiner Zeit“. Hier die zweite Strophe, die aktueller, denn je ist.
„Die Herzen sind verschlossen, die Blicke leer und kalt.
Brüderlichkeit kapituliert vor Zwietracht und Gewalt,
Und da ist so viel Not und Sorge gleich vor unsrer Tür,
Und wenn wir ein Kind lächeln sehen, so weinen zehn dafür.
Der Himmel hat sich abgewandt, die Zuversicht versiegt.
Manchmal ist’s, als ob alle Last auf meinen Schultern liegt.
Doch tief aus meiner Ohnmacht und aus meiner Traurigkeit
Sprühe ich das Wort „Hoffnung“ auf die Mauern meiner Zeit.“
Nur Hoffnung und Zuversicht auf eine bessere Welt führen uns aus der Ohnmacht. Denn Hoffnung ist etwas Aktives (siehe Blog), sie gibt uns die Kraft und Energie, positiv in die Zukunft zu schauen.
Viel Erfolg auf deinem Weg!