Das Glück der Zerbrechlichkeit

✨ Vor 3 Wochen ist es wir mal wieder passiert. Ich war unachtsam und plötzlich tat mir mein Rücken wieder weh. An der bekannten Schwachstelle meines Körpers, die ich seit vielen Jahren nach meiner Bandscheibenoperation kenne. Seitdem bin ich eigentlich sehr aufmerksam, aber wenn ich etwas zu viel mache – etwas Schweres trage, mich zu weit vorbeuge…, ist es wieder da. Es nervt und du denkst vielleicht, jetzt kommt schon wieder so eine Geschichte über den Körper, der nicht mehr so will. Aber nein, mir geht es um etwas anderes. 

Denn ist es nicht oft so im Leben. Wir glauben, dass alles funktioniert, unser Körper, unsere Beziehungen, unser Job, die Familie… und dann plötzlich ist alles anders. Ein Ereignis, ob klein oder groß, kann alles kippen. Ein falsches Wort, eine unachtsame Bewegung, eine Krankheit, der Tod eines lieben Menschen, der Verlust des Arbeitsplatzes… Die mühsame Balance, die wir aufgebaut haben. Wir sind sehr zerbrechlich und verwundbar. Doch anstatt das anzuerkennen, sind wir in unserem Leben damit beschäftigt, diese Fragilität und Verletzbarkeit immer wieder zu verdrängen und zu vergessen, indem wir uns ein Sicherheitsnetz aufbauen.

Der Artikel „Vorsicht, zerbrechlich“ im SZ Magazin von Nils Minkmar bringt es sehr schön auf den Punkt:

„Ein gewaltiger Teil der Energie dieser Gesellschaft geht in die Produktion von Sicherheit: Das Eigenheim soll dazu dienen, das Aktiendepot, die Lebensversicherung ebenso die feste Stelle und die feste Beziehung. Auch Titel, Posten und Ämter…“ Die Vorsorge in allen Bereichen, der Diät, der Medizin…“ Die Identifikation „mit der Firma, einer Partei, einer Bewegung…“ „In Wahrheit ist es eine fortwährende Bastelarbeit an einem zerbrechlichen Gebilde, wie die Restaurierung einer Kathedrale. Gern werden die Arbeiten daran verhüllt, neuerdings auch mit farbigen Werbeplanen“.

Wieviel Energie uns Zeit verbringen wir damit, unsere Zerbrechlichkeit zu verbergen und unsere Fassade aufrechtzuerhalten und zu polieren. Und unterdrücken dabei unsere Gefühle und Bedürfnisse. Denn Verletzlichkeit setzen wir gleich mit Schwäche und Schwäche darf nicht sein. 

Natürlich brauchen wir Sicherheit und Zugehörigkeit, das sind menschliche Grundbedürfnisse. Doch nicht um jeden Preis. Denn eines ist sicher, unsere Zerbrechlichkeit holt uns immer wieder ein, um so mehr, je älter wir werden. Und dann brökelt das schöne Sicherheitsnetz. 

Wie geht es dir mit deiner Fragilität? Hast du sie schon mal bewusst wahrgenommen oder fällst du immer wieder in den Automatismus hinein – es geht schon, das schaffe ich schon, ach, das war doch gar nicht so schlimm? 

Ist es nicht an der Zeit, einen anderen Weg zu gehen, auch wenn er ungewohnt ist. Wahrzunehmen, was in dir passiert, wie du dich fühlst und deine Emotionen, auch wenn sie gerade nicht so schön sind, zuzulassen. Anzunehmen, was gerade ist, und damit Schmerz, Leid, Verletzung, Frust, Trauer, Scham…anzuerkennen. Und du musst auch nicht darin baden, denn wenn du diesen Gefühlen Raum gegeben hast, wird sich etwas verändern in dir und du kannst wieder positiv nach vorne schauen. Und das mit einer inneren Stärke! 

Der erste Schritt dazu ist es, deine Selbstwahrnehmung zu stärken. Dafür ist Yoga der ideale Partner. Gerade Positive Aging Yoga schult die Selbstwahrung besonders. Die eigene Verwundbarkeit und Zerbrechlichkeit zu erkennen, sie bewusst zu spüren, zu akzeptieren und zu leben, kann dir ein authentischeres Leben ermöglichen.

Wenn du tiefer einsteigen willst in Positive Aging, dann komm doch zu meinen „Positive Aging Yoga“ Workshops oder zu meiner Fortbildung in Prien.

Am 8. Oktover 2023 von 13 – 16 Uhr im neuen Studio „River Flow“ in Kirchheim bei München

oder

am 22.Oktober 2023 von 13 – 16 Uhr im Studio Yogabee in München-Westend.

Für Yogalehrer*innen oder andere Interessierte biete ich eine 2-tägige Wochenendfortbildung „Positive Aging“ 30.9./1.10.2023, jeweils 8 – 17 Uhr im Lovelysita in Prien am Chiemsee an.

Vielleicht ist ja etwas für dich dabei. Ich würde mich sehr freuen, dich zu sehen!

Deine Sabine

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