🌟Vor knapp vier Jahren bin ich aus der Politik ausgestiegen und seitdem hat sich in meinem Leben vieles verändert. Es ist langsamer geworden. Das hat mich am Anfang sehr beunruhigt, denn ich bin ein sehr aktiver Mensch, der Herausforderungen und Vielfalt liebt. Und diese gibt es jeden Tag neu in der Politik. Würde ich es schaffen, mit dem neuen Tempo zurechtzukommen und wenn ja, wie?
Die Hektik war weg, eine gewisse Leere breitete sich aus, denn zusätzlich zu dieser Lebensveränderung, legte Corona noch das Leben lahm.
Aber ich hatte ich jetzt Zeit, Zeit tiefer in etwas einzusteigen, Zeit mir und meinem Innersten mehr zuzuhören. Das war sehr ungewohnt und ich musste es erst lernen. Die Vielfalt, die es aber meist nur erlaubt an der Oberfläche zu bleiben, wich in den letzten Jahren immer mehr einer Tiefe. Mein Leben wurde ruhiger, nicht mehr so oberflächlich, es wurde intensiver. Dabei hat mir Yoga sehr geholfen.
Im Rückblick bin ich glücklich, diese Zeit zu haben, für meine neue Herausforderung – mein Herzensprojekt „Positive Aging Yoga“, aber auch für mehr Zeit für mich und meine Bedürfnisse, für Yoga und die vielen Weisheiten, die damit verbunden sind.
Besonders inspiriert hat mich in den letzten Monaten ein Meditationskurs von Annika Isterling. Seitdem habe ich eine Metta Meditation in meine tägliche Morgenpraxis übernommen, denn sie hat mir die Augen geöffnet, für das, was für das glückliche Altwerden besonders wichtig ist.
Eine Metta Meditation besteht aus Affirmationen, die man sich immer wieder innerlich vorsagt und dabei versucht, ein Gefühl für die Worte wahrzunehmen. Es gibt unterschiedlichste Metta Meditationssätze und ich möchte dir vier vorstellen, da ich sie für das Altwerden für besonders bedeutend erachte. Natürlich gelten diese Sätze für jedes Alter, aber sie bekommen in den reiferen Jahren nochmal eine andere Bedeutung:
💟 „Möge ich voller liebevoller Güte sein“
Das bezieht sich nicht nur auf andere, sondern auch auf dich selbst. Liebevoll mit sich umgehen, gerade wenn sich im Alter vieles verändert. Wenn wir immer faltiger, grauer, unbeweglicher, anfälliger und weniger belastbar werden. Das ist die große Herausforderung. Denn diese Veränderungen zu ignorieren und zu lamentieren, ändert nichts. Das sollten wir uns immer wieder bewusst machen.
💟 „Möge ich frei sein von Angst“
Dieser Satz spricht mich immer besonders an, denn ich habe Angst vor dem Altwerden. Und es rückt näher, obwohl ich mich noch ziemlich fit fühle. Um mich herum erlebe ich immer mehr Menschen, die mit mir älter geworden sind und sich stark verändert haben. Und die Fragen – wie wird es in 5,10,15 Jahren sein, wie geht es mir dann, wie bist ich dann – lassen sich nicht mehr wegschieben. Das ist auch gut so, denn verdrängen, ist keine Lösung.
Mir die Affirmation vorzusagen, nimmt mir zeitweise die Angst, lässt mich ruhiger und entspannter auf das Altwerden schauen und mich damit auseinanderzusetzen.
💟 „Möge mein Herz offen und empfänglich sein“
Ein Wunsch, der meiner Meinung nach, essentiell ist für ein gutes Altwerden. Denn wenn wir unsere Neugier, unser Interesse für andere und für Neues verlieren, kommen wir in eine Spirale des Stillstandes. Und ohne Bewegung und Veränderung ist das Leben tot. Deshalb ist es so wichtig, sich immer wieder eine Aufgabe, ein Ziel, einen Sinn zu suchen.
💟 „Möge ich glücklich sein“
Das klingt vielleicht etwas abgedroschen, denn jede und jeder versteht darunter etwas anderes. Aber Glück ist kein Dauerzustand, Glück gibt es nur im Moment und so erinnert mich dieser Satz immer wieder daran, im Hier und Jetzt zu sein, das „Sekundenglück“ zu genießen.
Vielleicht hast du noch andere Sätze, die für dich wichtig sind. Dann füge sie ein oder nimm andere dafür raus.
Wichtig ist nicht, dass sich diese Affirmationen immer erfüllen, wichtig ist, dass sie uns immer wieder daran erinnern, was wichtig ist.
Und deshalb braucht es auch eine gewisse Regelmäßigkeit, um dabei auch etwas zu spüren.
Ich sage sie mir fast jeden Morgen in der Meditation vor und es hat sich inzwischen viel verändert. Jeden Tag spüre ich dabei etwas und immer wieder etwas anderes.
Vielleicht magst du es mal ausprobieren. 3 – 5 Minuten am Tag reichen völlig aus.
✳️ Und wenn du Lust auf Yoga hast, bei dem du dich besser kennenlernen kannst, dann komme doch zu meinem
Workshop „Yoga und Embodiment“ am 2.März 2024, 14 – 17 Uhr, Salon de Shakti, Arcisstr. 55 in München
Alles Liebe ❤️
Deine Sabine