🌟Ich stehe vor einem Bild 🌄 von Mark Rothko in der großen Retrospektive des Künstlers in der Fondation Louis Vuitton in Paris. Obwohl eigentlich nur vier Farben – Blau, Schwarz/Grün und Weiß – in Querstreifen zu sehen sind, entsteht in meinem Kopf ein eigenes Bild. Je länger ich das Gemälde betrachte, desto mehr entwickelt sich dieses Bild. Es verändert sich ständig und ein wohliges Gefühl breitet sich in mir aus. Ich bin fasziniert von der Wirkung dieses Kunstwerkes. Wie hat es der Künstler geschafft mit solch einem abstrakten Bild, in mir diese Vorstellungskraft auszulösen?
Diese Ausstellung wirkte noch lange in mir nach. Sie inspirierte mich. Natürlich nicht, selbst malerisch tätig zu werden. Da bin ich völlig untalentiert, aber sie bestärkte mich auf meinem Weg, mit Yoga anderen Menschen ein neues „Bild“ oder eine neue Sichtweise in ihrem Leben zu vermitteln.
Doch was ist das eigentlich, Inspiration? Wie bekommt man sie? Inspiration kommt aus dem Lateinischen. „In“ steht für ein und „spiratio“ für das Atmen. Es wird etwas in uns hineingeatmet. Eine Idee, ein Geistesblitz, eine Botschaft, die uns bewegt und unseren Weg erhellt.
Oft finden wir Inspiration im Außen. Wir lernen interessante Menschen kennen, lesen ein besonderes Buch, sehen einen Film, reisen in andere Länder und Kulturen oder werden inspiriert durch Kunst.
Aber häufig kommt Inspiration auch von innen. Sie braucht nur Zeit und Raum, um sich zu zeigen, am besten in der Natur, in der Meditation oder vielleicht auch beim Yoga. Es geht darum, aus dem Alltagstrott herauszukommen. Sich von Etwas berühren und faszinieren zu lassen. Und um innere Gedanken und Wünsche weiterzuentwickeln, brauchen wir oft den Austausch mit anderen Menschen. So kann sich im Gespräch miteinander aus einer eher banalen Idee, Neues, Kreatives, Großes entwickeln.
Um nicht nur in den Gedanken zu verweilen, ist es auch sinnvoll, die Ideen aufzuschreiben. Vielleicht entwickelt sich bei späterem Lesen daraus etwas ganz Neues. Inspiriert durch vorherige Gedanken.
Inspiration ist eine positive Emotion, die den Horizont erweitert und motivieren kann, aktiv zu werden, etwas zu verändern, etwas anzupacken. Und das hält uns im Alter fit.
✳️ Was sind deine Inspirationsquellen?
🧘🏻♀️Um überhaupt herauszufinden, wie es für dich ist, sich Neuem zu öffnen und sich davon dann inspirieren zu lassen, kannst du auch deinen Körper befragen. Denn Körper und Geist sind eine Einheit. Dein Körper weiß genau wie es dir geht. Das nennt man Embodiment (Verkörperung).
Vielleicht magst du es ja mal ausprobieren, dann komm in die Embodimenthaltung „ Inspiration“.
Dazu mache mit einem Bein einen Schritt nach hinten und stelle den hinteren Fuß in einem ca. 45 Grad Winkel auf dem Boden auf. Der vordere Fuß zeigt nach vorne. Verlagere dein Gewicht zu ca. 60 % auf das hintere Bein. Beuge dazu das hintere Bein. Das vordere Bein ist gestreckt. Nimm dann die Arme weit geöffnet nach oben. Der Blick geht nach oben, als ob deine Inspiration von oben käme. Der Mund ist leicht geöffnet.
Stelle dir dann folgende Fragen:
Ist die Position angenehm oder unangenehm?
Möchtest du etwas verändern?
Wenn ja, wie fühlt sie sich jetzt an?
Kommt dir dieses Gefühl vertraut vor? Vielleicht aus anderen Situationen?
Woher kennst du es aus deinem Leben? In der Familie, bei Freunden, im Beruf, in der Freizeit, bei einem persönlichen Engagement…? Es kann in den einzelnen Lebensbereichen ganz unterschiedlich sein.
Wo möchtest du mehr oder weniger davon haben? Fühle in dich hinein. Lass die Antwort von innen kommen. Und wenn keine Antwort kommt, ist es auch gut.
Dann komme aus der Haltung und reflektiere kurz in Stille oder in einer Meditation.
Was hast du für dich gelernt?
Viel Spaß dabei!
Alles Liebe ❤️
Deine Sabine