Wir alle wünschen uns ein langes Leben und unsere Lebenserwartung steigt Jahr für Jahr. Das ist eine wunderbare Entwicklung. Doch anstatt froh darüber zu sein, hadern viele Menschen damit. Denn Älterwerden bedeutet Veränderung im Körper, in unserer Leistungsfähigkeit, Beweglichkeit und Belastbarkeit, in unseren Wünschen und Bedürfnissen.
Die einzige Lösung dieses Dilemmas ist es, den Istzustand des Älterwerdens positiv anzunehmen, wie er ist. Das zu machen, was geht und nicht zu trauern, was nicht mehr geht.
Yoga ist ein Geschenk für das Älterwerden, denn er ist auch noch in hohem Alter möglich. Aber dazu ist es notwendig, die Veränderungen im Körper wahrzunehmen und die Signale und Stimmen des Körpers zu erhören. Und dann die eigene Yogapraxis darauf abzustimmen. Ziel ist es vor allem, bei sich zu bleiben und sich nicht mit anderen zu vergleichen. Das anzunehmen, was geht und sich dafür wertzuschätzen.
Yogalehrer*innen, die Ältere unterrichten, benötigen einige Grundkenntnisse über die Veränderungen im Körper, aber auch über die mentalen Veränderungen und Bedürfnisse. Und dies für die „jungen Alten“ und die „alten Alten“. Denn ab 70 ändert sich nochmal viel. Das ist natürlich sehr individuell und dient nur als Orientierung.
Neben den körperlichen Veränderungen und Einschränkungen ist es vor allem wichtig, sich der inneren Haltung zu widmen. Es geht darum, nicht gegen das Älterwerden anzukämpfen, sondern zu lernen, achtsam mit sich umzugehen und die positiven Seiten des Älterwerdens zu entdecken.
Hier hilft die Positive Psychologie, die den Fokus auf das Positive im Leben legt. Das ist in jedem Alter wichtig, aber wenn wir älter werden, umso wichtiger. Zu lernen, den Blick nach vorne zu richten und die Chancen zu sehen, ist Ziel dieses Moduls.